Städtereise Beschreibung
Zweitägige Reise in Xining
Reisedauer 2 Tage
Gesamtfahrt 99 km
Fahrtzeit 2,36 h
Beste Reisezeit: Juli bis Oktober
Hinweise
Große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht: Warm empfohlene Kleidung wie lange Hosen und Langarmshirts.
Tag 1
Malsha Rinderwanst - Große Moschee im Osten von Xining - Ma Yonghua Handgreif-Lamm - Chinesisches Museum für tibetische Medizin und Kultur - Hotel Sofitel Xining New Huanlian
Malsha Rinderwanst, ein absoluter Geheimtipp unter den Xiningern.
Die Bewohner von Qinghai haben das Frühstück mit Rinderwanst-Eintopf schon seit vielen Jahrzehnten. Dieser kleine Laden ist eine Institution, an der man nichts auszusetzen hat. Um 4 Uhr morgens öffnet er und ist meist schon gegen 10 Uhr ausverkauft und geschlossen.
Der Rinderwanst-Eintopf enthält Rindergehirn, -magen, -sehnen und -herz, die in dünne Scheiben geschnitten und in der heißen Brühe aus Rinderknochen serviert werden. Ein köstlicher, kräftiger Geschmack. Hier gibt es nur Rinderwanst und Rindfleisch, keine Beilagen wie Rettich oder Glasnudeln.
Zum Rinderwanst-Eintopf gehört traditionell ein weißes Fladenbrot, ähnlich wie beim Schaffleisch-Fondue. Das Brot wird zerbröselt und in die Brühe getaucht, wodurch es noch saftiger und würziger wird. Wer mag, kann sich kostenlos Nachschub an Brühe holen.
Große Moschee im Osten von Xining, die bedeutendste Moschee der Gegend.
Dies ist einer der wichtigsten Andachtsorte für die muslimischen Gläubigen in Xining und ein wichtiger Ort, um die islamische Kultur kennenzulernen. Die Architektur vereint islamische, Han- und tibetische Elemente.
Schon von außen beeindruckt der prachtvolle, islamisch geprägte Rundbogen-Eingang mit den beiden hohen Minaretten zu beiden Seiten. Im Inneren ist die Hauptgebetshalle das imposanteste Bauwerk, mit Holzschnitzereien, Dachziegeln in himmelblauer Glasur und drei goldenen Kuppeln, die an die Paläste der Ming- und Qing-Dynastie erinnern. Leider ist es Besuchern nicht erlaubt, die Gebetshalle zu betreten, man kann sie nur von außen bewundern.
Freitags finden die Hauptgebete statt, daher ist der Zutritt an diesen Tagen nicht möglich. Im Südosten befindet sich das "Xining-Ost-Hui-Volkskulturmuseum" im uigurischen Stil, das die Volkskultur der örtlichen Hui-Minderheit präsentiert. Bitte respektieren Sie beim Besuch die Regeln der Moschee und die Lebensweise der muslimischen Gemeinschaft.
Ma Yonghua Handgreif-Lamm, das Lamm ist am besten mit bloßen Händen zu genießen.
Für die Menschen in Gansu ist Handgreif-Lamm die authentischste und lässigste Art, Lammfleisch zu essen. Also sollte man hier unbedingt eine Portion "Ma Yonghua Handgreif-Lamm" probieren. Zur Essenszeit herrscht reges Treiben im Lokal, mit Gästen, die miteinander anstoßen und in der Lokalsprache kommunizieren. Die Kellner servieren geschickt zwischen den Tischen und der Küche.
Das Lokal bezieht sein Lamm von Weideflächen in der Umgebung von Xining, das Fleisch ist daher besonders zart und hat keinen Bockgeruch. Das Aushängeschild sind die in Mineralwasser und Gewürzen gekochten, entfetteten Lammrippen, die mit Schnittlauchblüten und Knoblauchessig serviert werden. Man greift einfach mit den Händen zu und lässt das saftige, aromatische Fleisch im Mund zergehen.
Hier muss man sich um sein Erscheinungsbild keine Sorgen machen - wie die Einheimischen greift man beherzt zu den Lammhappen und genießt.
Chinesisches Museum für tibetische Medizin und Kultur, das weltweit einzigartige umfassende Museum zur tibetischen Kultur
Der Name lässt vielleicht vermuten, dass es hier vor allem um tibetische Medizin geht, aber das wäre ein Fehler. Als Nationalmuseum erster Klasse hat es ganz besondere Highlights zu bieten.
Das Museum erstreckt sich über drei Etagen, wobei die obere Hälfte des zweiten Stocks Goldschmiedearbeiten aus der Zeit des Tibetischen Reichs ausstellt - wunderschön gearbeitete Stücke aus Gold und Silber, von Bodhisattvas mit gesenktem Blick bis zu zornigen Vajra-Gottheiten. Der Höhepunkt ist eine 618 Meter lange und 2,5 Meter breite Thangka-Malerei, hergestellt aus natürlichen Mineralfarben wie Koralle, Türkis und Goldstaub, die sogar im Guinness-Buch der Rekorde verzeichnet ist.
Darüber hinaus beherbergt das Museum wertvolle tibetische Heilpflanzensammlungen, alte tibetische Schriften und astronomische Texte. Es ist das einzige umfassende Museum zur tibetischen Kultur weltweit.
Hotel Sofitel Xining New Huanlian, das Vorzeige-Fünf-Sterne-Hotel in Nordwestchina
2.000 Yuan pro Person
Das Hotel Sofitel Xining New Huanlian ist das einzige Fünf-Sterne-Luxushotel internationaler Marke in der Stadt. Die geräumige, lichtdurchflutete Lobby verbindet französischen Romantikstil mit geheimnisvoller tibetischer Atmosphäre. Die stimmungsvolle Beleuchtung und bequemen Sitzgelegenheiten schaffen eine elegante, entspannte Oase. In der Lobby-Bar gibt es sogar kostenlos traditionellen Yak-Milchtee - eine nette Geste in Richtung lokale Kultur.
Das Hotel verfügt über sechs Hochgeschwindigkeitsaufzüge, so dass man nicht lange warten muss. Überall im Hotel sind die Mitarbeiter aufmerksam und grüßen freundlich.
Die Zimmer sind im Stil des Sofitel Hongqiao in Shanghai gehalten - vorwiegend in Weißtönen, mit einer Mischung aus europäischem Dekor und chinesischen Elementen wie Blumen- und Vogelmalereien an den Wänden. Geeignet für Geschäfts- oder Einzelreisende.
Tag 2
Tulou-Tempel - Restaurant Deqiao Kang Meat - Tara-Kloster - Nachmarkt auf der Mojiexie-Straße
Hotel Sofitel Xining New Huanlian - Tulou-Tempel
7,8 km Fahrt
Tulou-Tempel, der zweitgrößte Hängender Tempel Chinas.
Tulou-Tempel war einst ein buddhistisches Kloster, wurde aber aus verschiedenen Gründen später in einen Taostempel umgewandelt - eine Seltenheit in dem von Islam und Buddhismus geprägten Xining. Der Name "zweitgrößte Hängender Tempel Chinas" rührt daher, dass es an einer steilen Felswand erbaut wurde.
Das Hauptanziehungspunkt sind die verschiedenartigen buddhistischen Statuen, die in künstlich angelegten Höhlen an der Felswand untergebracht sind, sowie die Dutzende Meter hohe Tang-zeitliche Vajra-Statue an der Ostseite. Sie ist perfekt in die Felsformation integriert.
Nach der Umwandlung zum Taostempel wurden die buddhistischen Stätten nicht zerstört, sondern es wurden zusätzliche Gebäude wie der Palast der Westlichen Königinmutter oder die Sanqing-Halle errichtet. Die Hallen im Inneren sind mit prächtigen Holzschnitzereien und Wandmalereien verziert, die trotz ihres Alters noch gut erhalten sind.
Restaurant Deqiao Kang Meat, eine köstliche Mischung aus Lamm und Rind.
Der Verkaufsschlager ist definitiv der gebratene Lammrippchen-Eintopf. Vorgekochte Lammrippen, Rinderbrust, Rindermagen und Lammflechsen werden zusammen mit goldbraunen Kartoffeln, Zwiebeln und Paprika in einem großen Eisentopf serviert, alles abgeschmeckt mit einer hauseigenen Marinade und Reiskuchen. Das ist wirklich ein köstlicher Anblick. Möglicherweise ist der Geschmack für Einheimische etwas zu salzig, für Gäste mit leichterer Essenskultur empfiehlt es sich, den Koch um eine etwas zurückhaltendere Salzzugabe zu bitten.
Die Milch-Ei-Reistreberspezialität ist ebenfalls ein absoluter Gaumenschmaus. Laut Kellner wird Yak-Milch zusammen mit Reistreberrebärverzug langsam gekocht, dann ein Ei eingerührt - ganz ohne Wasser. Der Duft von Milch und Alkohol vereint, die Eifäden sind zart und der Reistreberton dezent, aber allgegenwärtig.
Restaurant Deqiao Kang Meat - Tara-Kloster
30 km Fahrt
Tara-Kloster, einer der wichtigsten Klöster der Gelug-Schule des tibetischen Buddhismus.
Wer Qinghai besucht, darf das Tara-Kloster nicht auslassen. Das Zentrum ist der große goldgedeckte Haupttempel, umgeben von über 1.000 kleineren Gebäuden, Palästen, Sutrastudien, Stupas, Wohnungen der Lamas und dem Lotosberg - eine eindrucksvolle Gesamtanlage.
Man kann das Klostergelände auch ohne Ticket besichtigen, solange man nicht in die Haupthallen oder das Sutrastudium geht. Ich empfehle aber den Kauf einer Eintrittskarte, denn nur so kann man Zuflucht beim Abbild von Tsongkhapa nehmen und die "Drei Kostbarkeiten" des Klosters bewundern: die Butterschnitzereien, die Wandmalereien und die Stickereien. Derzeit sind über ein Dutzend Höfe und Haupthallen für Besucher geöffnet.
Am Ticketschalter gibt es auch Führungen, die ich jedem empfehlen würde, da die Geschichte des Tara-Klosters sehr tiefgründig ist und man ohne Führung viele interessante Details verpassen würde.
Die Drei Kostbarkeiten des Tara-Klosters: Butterschnitzereien, Wandmalereien und Stickereien. Die Butterschnitzereien sind farbenfrohe Darstellungen von Buddhas, Personen, Tieren und Gebäuden, die aus Butter geformt wurden - diese können in der eigenen Butterschnitzerei-Galerie bestaunt werden. An den Wänden der Haupthallen, Korridore und Vorhallen befinden sich prächtige, hundertjährige Wandmalereien. Und die aufwendigen Stickereien mit Darstellungen wie "Die 16 Arhats zeigen ihre übernatürlichen Kräfte" oder "Die acht Unsterblichen überqueren das Meer" hängen an den Seitenwänden der Gebetshalle.
Das Sonnenlicht fällt auf die roten Mauern, grünen Dächer und weißen Spitzen der Tempelarchitektur. An jeder Halle drehen die Gläubigen andächtig die Gebetsmühlen. Zwar ist es nicht überfüllt, aber man kann die Hingabe der Mönche zu Buddhismus in den Butterschnitzereien, Malereien und Stickereien spüren, wenn man sich gemächlich durch die Anlage bewegt.
Tara-Kloster - Nachmarkt auf der Mojiexie-Straße
31 km Fahrt
Nachmarkt auf der Mojiexie-Straße, das authentische Leben in Xining ohne Filter.
Wer in Xining die ganze Palette der qinghaischen Spezialitäten auf einmal probieren möchte, muss unbedingt den Nachmarkt auf der Mojiexie-Straße besuchen. Sobald man den Torbogen mit der Aufschrift "Mojiexie-Straße" sieht und die Menschen mit ihren bunten Papiergeschirren schlemmen sieht, ist man dort angekommen.
Viele haben das Vorurteil, Xining hätte nachts nichts zu bieten. Aber der lebendige Nachmarkt auf der Mojiexie-Straße widerlegt das eindeutig. Für die Einheimischen ist es quasi eine späte Essensbude, wo an den unzähligen Ständen die leckersten regionalen Gerichte angeboten werden.
Alles ist hier vertreten von qinghaischen Nudeln, Yak-Joghurt, säuerlichen Kälteplatten, frittierten Kuchen, Lammfleischsuppen bis hin zu Buttertee und Gerstenpfannkuchen. Darüber hinaus gibt es auf der Mojiexie-Straße auch einen Ming-zeitlichen "Mojiexie-Tempel", der eher einem Familienschrein als einem Kloster ähnelt.